Kapitel 5 | Abschnitt 4
Eine kritische Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte hat nicht in ausreichendem Maße stattgefunden: Zum Beispiel hat die Bundesregierung den Völkermord an den Herero und Nama im heutigen Namibia nie offiziell anerkannt und keine rechtlichen Maßnahmen oder Wiedergutmachung geleistet. Im Rahmen der Berliner Möglichkeiten sollen hier jedoch erste Schritte gemacht werden.
Struktureller Rassismus ist noch immer tief in unserer Gesellschaft verankert. Betroffene und repräsentative Gruppen sollen im Rahmen öffentlicher und politischer Diskussionen Gehör finden, damit Anerkennung, Aufklärung und der Versuch zur Wiedergutmachung geleistet werden können.
Wir wollen Gesetzeslücken vermeiden, die sich auf historische Rechte stützen und das heutige Rechtsverständnis ignorieren. Hierzu wollen wir mit Initiativen zusammenarbeiten.[1]
Wir werden durch Berlins Stimmen im Bundesrat die Bundesregierung zu folgenden Maßnahmen bewegen:
- Anerkennung der Völkermorde und Bekennung zur Kolonialzeit
- Wiedergutmachung in finanzieller Form dort leisten, wo eine Gruppe diese entgegennehmen kann und dazu eindeutig legitimiert ist, sowie Anhörungen der Nachkommen der Betroffenen
- Zurückführung von Artefakten, menschlichen Überresten und Kunstwerken aus der Kolonialzeit, wenn die betroffenen Gruppen diese zurück nehmen können und wollen
Wir werden folgende Maßnahmen in Berlin umsetzen:
- Die Auseinandersetzung mit der deutschen und europäischen Kolonialgeschichte soll in die Erinnerungskultur und Bildungsarbeit Berlins (siehe im Kapitel Bildung) eingebettet werden. Es braucht eine gesellschaftliche Sensibilisierung für die Tragweite der immer noch genutzten rassistischen Begriffe, die zur Kolonialzeit entstanden sind.
- Aufarbeitung in Form von kulturellem Austausch
- kritische gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Straßen, Plätzen u. A., die nach Verbrecher*innen der Kolonialzeit benannt sind oder rassistische Bezeichnungen enthalten. Für die Findung von neuen Namen werden Verbände von betroffenen Gruppen miteinbezogen. In jedem Fall sollen Schrifttafeln und öffentliche Aktionen auf Verbrechen in der Kolonialzeit aufmerksam machen.
In Deutschland betreibt nur eins von vier Museen Forschung bezüglich Herkunft und Geschichte von kolonialen Ausstellungsstücken. Wir planen, dass jedes Berliner Museum mit Kolonialbezug nötige Mittel erhält, um gute ProvenienzforschungDie Provenienzforschung widmet sich der Geschichte der Herkunft (Provenienz) von Kunstwerken und Kulturgütern: Vgl.Deutscher Museumsbund e.V.: Provenienzforschung geht uns alle an, in: Museumsbund.de, 18.06.2020, [online] betreiben zu können. Die Erkenntnisse sollen den Besuchenden im Rahmen der Ausstellungen präsentiert werden. Die Einnahmen aus verkauften Eintrittskarten sollen zu einem fairen Teil den Opfern des Kolonialismus zukommen, zum Beispiel Interessenverbänden, Kultureinrichtungen oder bestimmen Volksgruppen.
Frankreich
In Frankreich[2] wurde durch den „Rapport sur la restitution du patrimoine culturel africain”, der von der führenden Forscherin Prof. Dr. Bénédicte Savoy mitgestaltet wurde, die koloniale Schuld anerkannt und mit der Aufarbeitung von Kulturgütern begonnen.
Fußnoten[+]
↑1 | Vgl. Barazani.Berlin: BARAZANI.berlin – Forum Kolonialismus und Widerstand, in: Barazani.Berlin, [online] https://barazani.berlin [04.02.2021]. |
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↑2 | Vgl. Sarr, Felwine/Bénédicte Savoy: The Restitution of African Cultural Heritage. Toward a New Relational Ethics, in: Resitution Report 2018, 11.2018, [online] http://restitutionreport2018.com [01.03.2021]. |
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