Volt Berlin

Kapitel 4 | Abschnitt 7

Das Wissen der Menschheit vermehrt sich in unserer globalisierten Welt exponentiell. Für Arbeitnehmende und Arbeitgebende wird es immer wichtiger, sich lebenslang fortzubilden und das eigene Wissen dem aktuellen Stand der Wissenschaft anzupassen. Wir sind davon überzeugt, dass lebenslanges Lernen in Zukunft einen immer wichtigeren Aspekt unseres Lebens darstellen wird.

Volkshochschulen als integrative Bildungsinstanzen

Die Volkshochschulen stellen einen Grundpfeiler unserer Gesellschaft für lebenslanges Lernen dar. Das Angebot ist vielfältig und zumeist günstig. 

Wir setzen folgende Maßnahmen um:

  • Ausbau und finanzielle Förderung der Volkshochschulen
  • Förderung von mehrsprachigen Angeboten sowie von Kursen in leichter Sprache, bei denen Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen zusammentreffen können
  • Förderung von Angeboten, die Theorie und Praxis zu nachhaltigem Leben in der Klimakrise vermitteln
  • kostenlose Angebote für Menschen, die nicht über ausreichend Geld verfügen
  • Ausbau der hybriden Ausbildungsmodelle für Migrant*innen an den VHS, bei denen Integrationskurse mit betrieblicher Ausbildung kombiniert werden
  • Ausbau von Systemen zum Qualitätsmanagement in Volkshochschulen und regelmäßige Evaluation der Lehrenden
  • die Erweiterung der digitalen Ausstattung und Kompetenzen von Lehrenden und Lernenden
  • stärkere Vernetzung von Bildungsträgerschaften aus Wirtschaft und öffentlicher Hand in Form von öffentlich-privaten Partnerschaften (ÖPP)

Arbeitnehmer*innen fit für die Zukunft durch Weiterbildung und europäischen Austausch

Im Zuge der Digitalisierung und einer globalisierten Welt werden sich viele Berufe in Zukunft ändern. Viele neue kommen hinzu, manche werden zukünftig in unserer Gesellschaft nicht mehr benötigt werden. Aus diesem Grunde halten wir lebenslanges Lernen auch innerhalb der Betriebe für sehr wichtig. Dem europäischen Austausch kommt hierbei künftig eine zentrale Rolle zu. Bislang bieten ungefähr die Hälfte aller Betriebe aktiv Weiterbildungen für ihre Mitarbeitenden an.[1]

Wir wollen Betriebe durch finanzielle und steuerliche Hilfen ermutigen, künftig mehr Fortbildungen für Mitarbeitende anzubieten. Diese sollen sich nicht nur die reine Wissensvermittlung zum Ziel haben, sondern weitergehende Fähigkeiten vermitteln: persönliche Weiterentwicklung, Klimaschutz, Abbau von Vorurteilen etc.

Estland

Bereits 2014 hat Estland eine landesweite Strategie zum lebenslangen Lernen erstellt. Wichtige Bereiche sind die Digitalisierung und die Nachhaltigkeit.[2]

Best Practice

Darüber hinaus streben wir eine europäische Vernetzung von Arbeitnehmenden und Arbeitgebenden an. Dies kann durch gemeinsame Fortbildungen, gegenseitige Schulungen oder Kooperationsprojekte geschehen.

Voraussetzung hierfür ist sind die europaweite Anerkennung von Berufsabschlüssen, Zertifikaten und Weiterbildungen.

Auch innereuropäische Praktika oder Austauschprogramme sollen mehr als bislang gefördert werden. Das europäische Programm ERASMUS+ nimmt hierbei eine zentrale Rolle ein. 

ERAMUS+

ERASMUS+ vereint Förderprogramme zur Schul- und Hochschulbildung, der beruflichen Aus- und Weiterbildung sowie der Erwachsenenbildung mit Schwerpunkt auf lebenslangem Lernen.[3]

Best Practice

Fußnoten

Fußnoten
1 Vgl. Bildung in Deutschland 2020: in: bildungsbericht.de, [online] https://www.bildungsbericht.de/static_pdfs/bildungsbericht-2020.pdf [19.11.2020]. S.212
2 Vgl. The Estonian Lifelong Learning Strategy 2020: in: Ministery of Education and Research, 2014, [online] https://www.hm.ee/sites/default/files/estonian_lifelong_strategy.pdf.
3 Vgl. EU-Programm für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport: in: Erasmus+, 24.02.2021, [online] https://www.erasmusplus.de [02.03.2021].