Volt Berlin

Kapitel 1 | Abschnitt 1

Nicht zuletzt durch die signifikante Zunahme des Onlinehandels nimmt auch der innerstädtische Lieferverkehr stark zu. Die Branche rechnet weiter mit großem Wachstum und damit steigendem Verkehr. Fehlende Lieferzonen, Leerfahrten und Fahrten zu den Hauptverkehrszeiten führen zu erhöhten Verkehrsaufkommen und längeren Lieferzeiten.[1]

Neue Wege bei der Paketzustellung

Für einen zukunftssicheren und attraktiven Lieferverkehr in Berlin setzt Volt auf innovative Lösungsansätze wie City Hubs (Mikro-Verteilzentren) und die verstärkte Nutzung von Abholstationen. Von den City Hubs aus können Pakete umweltfreundlich, beispielsweise mittels Lastenrädern, zum Ziel transportiert werden. 

Dieses Ziel wollen wir mit den folgenden Maßnahmen erreichen:

  • Die Bezirke sollen Flächen in geeigneter Lage für City Hubs zur Verfügung stellen. Hierfür können Bedingungen wie beispielsweise eine umweltschonende Lieferung oder eine kooperative Nutzung mit anderen Unternehmen zur Bedingung gemacht werden.
  • Für die Nutzung der Hubs sollen finanzielle Anreize gesetzt werden. Dies kann über die City Maut erfolgen oder über steuerliche Vergünstigungen.
  • Die Belieferung kann über innovative Wege erfolgen. Denkbar sind beispielsweise die Nutzung des ÖPNV oder des Schiffsverkehrs. Hierfür soll die Infrastruktur bei Bedarf bereitgestellt und die Umsetzung durch geförderte Forschungsprojekte wissenschaftlich begleitet werden.
  • In Berlin soll ein flächendeckendes Netz von Abholstationen installiert werden. Hierfür sollen Anreize für eine kooperative Nutzung von Abholstationen gesetzt  und diese in City Hubs integriert werden.
  • Leerfahrten sollen durch Kooperation der Unternehmen untereinander vermieden werden. Hierzu soll der Senat eine entsprechende Plattform schaffen. 
  • An geeigneten Stellen sollen Parkplätze in Lieferzonen umgewandelt werden, sodass der fließende Verkehr nicht behindert wird.
  • Die Belieferung soll vorrangig zu Nebenverkehrszeiten erfolgen. Hier kann die City Maut als Lenkungsinstrument eingesetzt werden. Außerdem sollen die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine geräuscharme Nachtanlieferung geschaffen werden.
  • Für Unternehmen können (E-)Lastenräder (siehe Lastenradförderung) oder Elektrokleinstfahrzeuge als Ergänzung oder sogar als Ersatz großer Lieferfahrzeuge eingesetzt werden.

London (Vereinigtes Königreich)

Die Kombination aus Lieferfahrzeugen, Fußkurierdiensten und intelligenter Software kann die Anzahl der Transporter um zwei Drittel reduzieren.[2]

Best Practice

Fußnoten

Fußnoten
1 Vgl. Binnebößel, Ulrich: Handelsverband Deutschland (HDE) – Geräuscharme Nachtlogistik – Eine Lösung für den innerstädtischen Lieferverkehr, in: Handelsverband Deutschland (HDE), [online] https://einzelhandel.de/themeninhalte/standortundverkehr/539-themen/verkehrspolitik/12293-geraeuscharme-nachtlogistik-eine-loesung-fuer-den-innerstaedtischen-lieferverkehr [28.10.2020].
2 Vgl. Bünte, Oliver: Nachhaltige Lieferung: Ford und Hermes setzen auf Transporter-Laufburschen-Kombi, in: heise online, 12.02.2021b, [online] https://www.heise.de/news/Nachhaltige-Lieferung-Ford-und-Hermes-setzen-auf-Transporter-Laufburschen-Kombi-5053292.html [06.03.2021].